Seit 2007 führt Steuler die feuerfesten Instandsetzungsarbeiten im Werk Ebenhausen durch. Die Leistungspalette umfasst Engineering und Beratung, Produktion, Lieferung, Abbruch und Montage sowie Rücknahme und Verwertung der eingesetzten Feuerfest-Werkstoffe. Im Zuge der diesjährigen Sommerrevision stand neben dem „Standardprogramm“ Drehofen, Nachbrennkammer und Kessel erstmals seit Inbetriebnahme der Verbrennungslinie VA 2 auch die Instandsetzung der Kuppel an, über die wir hier berichten.
Als Kuppel oder Dom bezeichnet man ein Gewölbe mit nur einem Scheitelpunkt. Im Fall der Anlage GSB handelt sich um eine halbe Kuppel mit einer Spannweite von sechs Metern mit einem sich direkt anschließenden Gewölbe zur Kesselseite.
Arbeitssicherheit sowie fach- und termingerechte Ausführung standen an oberster Stelle, extreme körperliche und fachlich anspruchsvolle Anforderungen galt es darüber hinaus zu bewältigen. Um eine möglichst kurze Instandsetzungszeit zu gewährleisten, war es unumgänglich die Feuerungsarbeiten parallel durchzuführen und die Zugänglichkeiten zur Anlage zu optimieren.
Aufgrund der Einbauhöhe von gut 20 Metern über Grund war eine stabile Zwischendecke erforderlich, um das Ausbruchmaterial nicht innen durch die Nachbrennkammer, sondern außen über spezielle Schuttrutschen in ebenerdig bereitstehende Schuttcontainer zu fördern. Zusätzlich wurde für den Materialtransport ein Außenaufzug installiert. Diese Maßnahmen ermöglichten, die Montagearbeiten parallel und gleichzeitig an Kuppel, Nachbrennkammer und Drehofen durchzuführen.
Im Summe wurden für die Kuppelerneuerung 220 Paletten mittels Transportbühne auf eine Mannlochhöhe von knapp 20 Metern gefördert, zwischengelagert und eingebaut. Damit die Tragkraft der Arbeitsbühnen nicht überfordert wurde, mussten die Paletten vorher auf halbe Besatzhöhe umgesetzt werden.
Bei tropischen Bedingungen von über 30 °C zur Mittagszeit sowie in der ersten Ausbruchwoche in der Anlage noch vorherrschenden Temperaturen von über 50 °C begannen unsere Monteure mit den Abbrucharbeiten vom Kuppelscheitelpunkt aus. Lage für Lage wurde sorgsam abgetragen.
Neben den körperlichen Beanspruchungen stellte die auszumauernde Geometrie auch höchste handwerkliche und fachliche Anforderungen an unser Team. Äußerste Präzision und vorausschauendes Handeln waren für dieses Bauwerk unabdingbar.
Die Zustellung erfolgte komplett mit speziell für die GSB hergestellten Formsteinen, beginnend ab der oberen Konsolebene. Insgesamt waren über 20 verschiedene Formsteinpositionen für die Kuppel erforderlich, der Modellkostenanteil entsprechend hoch. Auf den Einsatz von monolithischen Werkstoffen konnte bis auf die Mörtel verzichtet werden.
Das Gesamtauftragsvolumen (Drehofen, Nachbrennkammer und Kuppel) für Steuler Refractory Linings betrug insgesamt 1,0 Mio. EURO und die Bauzeit (in der Spitze mit 35 Monteuren) knapp 4 Wochen.
Unser besonderer Dank für die termin- und fachgerechte Ausführung der Arbeiten gilt der gesamten Montagemannschaft unter Leitung von Christoph Litzelmann, allen eingebundenen Kollegen unserer Konstruktionsabteilung, aber auch allen Fachabteilungen der GSB für die tatkräftige Unterstützung.